In den vergangenen Jahren ist der Anteil der Zahlungen im Einzelhandel und der Gastronomie mit EC- bzw. Debit- und Kreditkarten geradezu nach ob geschnellt. Auch immer mehr Bäckereien bieten Kartenzahlung an, und manche Kunden verlangen das sogar. Dieses Angebot kostet den Unternehmer aber Geld. Der Zahlungsdienstleister verlangt meist eine monatliche Servicepauschale und für jede Transaktion eine Gebühr. Das reduziert die Marge.
In der Vergangenheit haben einige Unternehmen deshalb von ihren Kunden eine Gebühr für die Zahlung mit der Karte oder dem Smartphone verlangt. Das ist aber bereits seit Anfang 2018 verboten. Lediglich für die Zahlung mit den Kreditkarten von American Express und Diners Club und die Zahlung per Paypal gilt eine Ausnahme.
Zulässig ist es aber, wenn eine Bäckerei die Kartenzahlung erst ab einer bestimmten Umsatzhöhe gestattet. Ein Mindestumsatz von 10 Euro war gerade im Einzelhandel bislang eine Art magische Grenze. Die meisten Kreditinstitute erheben jedoch inzwischen keine Grundgebühren für den einzelnen Kartenzahlungsvorgang, was sich auch bei den Verbrauchern herumgesprochen hat. Es dürfte daher zunehmend schwieriger werden, einen Mindestumsatz bei den Kunden durchzusetzen.
Aber auch das Zahlen mit Bargeld ist in den vergangenen Jahren für die Unternehmen immer unattraktiver geworden. Denn einerseits verlangen die Banken für die Ausgabe von Wechselgeld und das Zählen von eingezahltem Geld eine Gebühr. Anderseits birgt der Umgang mit Bargeld immer die Gefahr, dass Mitarbeiter in die Kasse greifen oder beim abendlichen Wegbringen der Geldkassette überfallen werden.
Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks hat sich deshalb der Initiative „Bargeld zählt“ angeschlossen, die unter anderem fordert, dass die Gebühren für den Bezug und das Einzahlen von Bargeld begrenz werden.
Stand: 8. Februar 2023